Moderne stilvolle Wandmalerei und wie man sie anwendet. - NR 4
- KD art 4 you
- 12. Apr. 2021
- 15 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juli 2021
Trockenbau – Gipskartonplatten

Innenausbau auf höchstem Niveau ist mit den heutigen Trockenbausystemen kein Problem. Will der Heimwerker sich beim Bau einer Zwischenwand nicht mit Mörtel und Steinen herumschlagen oder möchte er eine Zwischendecke bzw. Installationswand einrichten, greift er für gewöhnlich zu Gipskartonplatten. Der Erfolg der Ausbauarbeiten ist jedoch in entscheidendem Maße von den Bedingungen abhängig, die während der Ausbauzeit auf der Baustelle herrschen. Damit das Ergebnis der Trockenbauarbeiten auch tatsächlich dem derzeit technisch Machbaren entspricht, ist es sinnvoll, für gewisse Rahmenbedingungen zu sorgen. Wenn sich der Verarbeiter bereits im Vorfeld Klarheit über die Situation auf der Baustelle verschafft und noch vor dem eigentlichen Start überlegt, was während der einzelnen Phasen des Innenausbaus berücksichtigt werden muss, können Fehler vermieden und somit Qualität gesichert werden. Nur eine optimal vorbereitete Baustelle sichert anschließend auch ein langfristig optimales Ausbauergebnis.
Verwendung
Durch die verschiedenen Eigenschaften wie geringes Gewicht, einfache und schnelle Verarbeitung, hoher Feuerwiderstand sowie im Vergleich zum Massivbau geringeren Flächenverlust durch Errichtung dünnerer Wände, wird Gipskarton vor allem zur Herstellung von leichten, nichttragenden Innenwänden, abgehängten Decken, Dachschrägen verkleidungen oder Estrichen verwendet.
Auf Grund der geringen Wasser-/Feuchte beständigkeit sollte Gipskarton nur im Innenbereich verwendet werden. Bei entsprechenden klimatischen Bedingungen ( hohe Luftfeuchte ) kann die Kartonschicht einen Nährboden für Schimmel bilden. Häufige Kondensation an der Oberfläche fördert die Anhaftung ( Adhäsion ) von Mikroorganismen.

Innenausbau und Verkleidungen
Man verwendet Gipsplatten zur Herstellung von nichttragenden Innenwänden, die später leicht zurückgebaut oder abgeändert werden können. Sie finden auch Anwendung als sogenannter Trockenputz, indem Gipsplatten entweder mit Ansetzbinder direkt auf die Rohwand geklebt oder auf eine Unterkonstruktion montiert werden.
Zur Verkleidung von Sanitärinstallationen, Elektroleitungen und anderen technischen Einrichtungen werden sogenannte Verkofferungen ( auch „Abkofferungen“, früher „Rabitzkasten“ ) verwendet. Solche Verkleidungen finden sich oft auch in Form einer Vorwand. Hier können die Platten auf einer konventionellen Unterkonstruktion befestigt werden. Zur Befestigung von Fliesen sind zwei Lagen Gipskarton ( gegebenenfalls imprägniert ) und eine spezielle Grundierung zu verwenden. Das Einbauen von Wartungsöffnungen für die Installationsleitungen ist zu empfehlen.
Spezielle Verwendung
Feuchträume
Für Feuchträume gibt es imprägnierte Platten mit der Bezeichnung GKFI bzw. GKBI, die zur leichten Unterscheidung grün gefärbt sind.
Gipsbaustoffe sind im dauerfeuchten Bereich nicht beständig und verlieren ihre Festigkeit. Hier werden alternativ Zementfaserplatten eingesetzt. Ist der Auftrag von Wandputz oder eines Fliesenbelags vorgesehen, eigenen sich auch beschichtete Hartschaumplatten ( Bauplatten ), Calciumsilikat-Platten, Holzwolle-Leichtbauplatten sowie steife, verputzbare Mineralfaserplatten.
Schallschutz
Ein Nachteil von Trockenbauwänden gegenüber gemauerten Wänden besteht in ihrer geringeren Stabilität. Angrenzende Bauteile wie z. B. die Holzkonstruktion eines Hochbetts können an die Gipsplatten Geräusche weiterleiten, die durch Resonanz der flexiblen Platten noch verstärkt werden. Aus diesem Grund ist es generell empfehlenswert, Anschlüsse zu anderen Bauteilen durch dünne Schaumstoff-, Filz- oder Mineralwollstreifen akustisch zu entkoppeln.
Der Schutz vor Luftschall wird bei Gipsplattenwänden durch das Prinzip der biegeweichen Schalen erreicht. Hierzu ist es erforderlich, dass eine durchgehende Außenfläche ( Schale ) des Bauelements mit der zweiten Schale gar nicht oder jedenfalls nicht starr verbunden ist. Bei einer Wand wird dies beispielsweise durch eine doppelte Ständerkonstruktion erreicht. Eine Unterdecke kann an der tragenden Decke durch Federabhänger befestigt werden.
Die Schalldämmung wird durch eine Lage einer speziellen Mineral- oder Weichfaserplatte verbessert, welche die Luftströmung im Hohlraum und damit die Schallübertragung dämpft. Wandöffnungen z. B. Steckdosen, Lichtschalter etc. verringern den Schallschutz.
Gipsplatten werden, in gelochter oder geschlitzter Form, auch als Akustikdecken zur Raumschalldämmung verwendet. Die Decken werden hierzu mit einer Auflage aus absorbierendem Material wie z. B. Akustikvliesen, Polyestervliesen oder Mineralwolle versehen.
Brandschutz
Gips enthält chemisch gebundenes Wasser, welches bei starker Erwärmung als Wasserdampf abgespalten wird und dadurch die angrenzenden Bauteile für eine begrenzte Zeit kühlen kann. Mit speziellen Gipskartonfeuerschutzplatten ( GK-F ) im System ( nach Herstellerangaben und unten genannten Normen ) können Feuerwiderstandsklassen von F90 problemlos erreicht werden. Auch darunterliegende feuerempfindliche Bauteile, wie Stahlkonstruktionen, können gegen Brandeinwirkung geschützt werden.
Die bisherigen GKF-Platten ( Gipskartonfeuerschutzplatten, bzw. GKFI für imprägnierte Platten ) werden nach der neuen DIN EN 520 als Typ F ( mit verbessertem Gefügezusammenhalt des Kerns bei hohen Temperaturen ) bzw. Typ D ( mit definierter Dichte ) bezeichnet.
In der Brandschutznorm der DIN 4102-4 werden die maximalen Befestigungsabstände bei Brandschutzanforderungen festgelegt. Die größtmöglichen Schraubenabstände betragen beispielsweise 25 cm an der Wand und 17 cm an der Decke.
Strahlenschutz
Eine Sonderrolle nehmen mit Blei kaschierte Platten ein. Die Kaschierung dient dem Schutz vor Röntgenstrahlung und wird primär im medizinischen Bereich eingesetzt.

Arbeitsablauf
Der Arbeitsablauf auf der Baustelle lässt sich grob in 4 Phasen unterteilen, in denen jeweils unterschiedliche Vorbereitungen zu treffen sind.
I. Phase: Vor der Anlieferung des Materials
Um später einen reibungslosen Ablauf der Baustelle zu gewährleisten, sollten bereits vor der Anlieferung des Materials zwei Dinge dringend geklärt werden:
1. Wo soll das angelieferte Material während der Zeit des Ausbaus gelagert werden? 2. Wann soll das Material geliefert werden?
Die Frage des günstigsten Lagerortes verdient im Vorfeld einer Baustellenvorbereitung besondere Aufmerksamkeit und sollte nicht erst bedacht werden, wenn der voll beladene LKW vor der Tür steht. Wichtige Details könnten während der Hektik des Ausladens übersehen werden. Am einfachsten lässt sich diese Frage anhand des Grundrisses klären. Ein gründliches Studium des Bauplanes sollte daher immer am Anfang einer jeden Planung stehen. Ein gut gewählter Lagerplatz muss gewisse Voraussetzung erfüllen:
• Er soll zentral, also möglichst nahe am Verarbeitungsort liegen • Er darf keine Verkehrswege auf der Baustelle versperren und • Er soll nicht gerade an einer Stelle liegen, an der später eine Trennwand geplant ist
Die Beachtung dieser Punkte gewährleistet, dass die Gipsplatten nach ihrer Anlieferung so wenig wie möglich hin und her transportiert werden müssen. Dies ist wichtig, da jede Umlagerung des Materials die Gefahr von Beschädigungen in sich birgt. Der Gipskern kann brechen oder die Kanten werden ausgeschlagen.
Dringend geklärt werden sollte bei der Bestimmung des geeigneten Lagerplatzes auch die Tragfähigkeit der Fußbodenkonstruktion. Wenn man berücksichtigt, dass eine einzige Palette mit Standardplatten mehr als eine Tonne wiegt, so wird schnell klar, dass die Lagerung des für den trockenen Innenausbau benötigten Materials in der Regel mit einer hohen Gewichtsbelastung verbunden ist. Böden, die dem nicht gewachsen sind, etwa wenn es sich um Holzbalkenkonstruktionen handelt, biegen dann häufig durch, was schließlich irreversible Schäden zur Folge hat. Nicht selten besteht Einsturzgefahr. Die Frage des günstigsten Zeitpunktes der Materiallieferung ist abhängig vom allgemeinen Fortschritt der Baustelle. Wichtig ist vor allem, dass die Möglichkeit besteht, das Material trocken zu lagern. Da Putz- und Estricharbeiten in der Regel zu einer drastischen Erhöhung der allgemeinen Luftfeuchtigkeit führen, sollten diese vollständig abgeschlossen und der Estrich bzw. die verputzten Wände auch ausgetrocknet sein, bevor die Gipsplatten geliefert werden. In jedem Fall ist für eine ausreichende Belüftung der Baustelle zu sorgen.
Dies gilt auch, wenn im Zusammenhang mit Außenputzarbeiten die Fenster abgeklebt wurden. Auch in diesem Fall ist durch Lüftung dafür Sorge zu tragen, dass die Raumfeuchtigkeit entweichen kann.
Unmittelbar vor der Anlieferung empfiehlt es sich, eine Sichtung der Baustelle vorzunehmen und die bisher angestellten Überlegungen noch einmal an Ort und Stelle auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen. Diese Gelegenheit sollte außerdem wahrgenommen werden, um dort ein gewisses Maß an Ordnung herzustellen. Damit wird zum einen sichergestellt, dass die zur Materiallagerung vorgesehene Stelle nicht durch riesige Müllberge verstellt ist und schließlich doch noch in letzter Minute ein Ausweichquartier gesucht werden muss, zum anderen dient dies aber auch in entscheidendem Maße der Sicherheit der Monteure und beugt Unfällen vor.
Verarbeiter nämlich, die eine Platte tragen, verfügen durch deren Größe nur über ein stark eingeschränktes Gesichtsfeld. Auf dem Boden herumliegende Teile, und seien sie noch so klein, werden auf diese Art und Weise zum hohen Unfallrisiko!
II. Phase: Die Anlieferung des Materials
Bei Anlieferung der Baustoffe ist dafür zu sorgen, dass sie zur Vermeidung von Schäden gerade und flach auf ebener Unterlage gelagert werden. Unsachgemäße Lagerung von Platten, z.B. Hochkantstellen, führt zur Verformungen, die eine einwandfreie Montage beeinträchtigen.
Als ebene Unterlage bietet sich die mitgelieferte Palette an. Die gleiche Funktion erfüllen Lagerhölzer, die im Abstand von ca. 35 cm angeordnet sind. Gleichzeitig ist durch diese Art der Lagerung auch eine gute Belüftung des Materials gewährleistet, die gleichzeitig der Gefahr von Schimmelpilz-Bildung vorbeugt.
III. Phase: Die Verarbeitung des Materials
1. Grundsätzlich zu beachten
Bei der Verarbeitung von Gipsplatten ist in erster Linie darauf zu achten, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Raum nicht zu hoch ist. Liegt sie höher als 80% sollten Arbeiten mit Gipsplatten nicht mehr durchgeführt werden. Der erfahrungsgemäß günstigste Klimabereich für die Verarbeitung von Gipsplatten liegt im Bereich zwischen 40 und 80% Luftfeuchte.
Wichtig ist, dass die Unterkonstruktion trocken ist. Dies gilt besonders, wenn sie aus Holz ist. Die maximal zulässige Holzfeuchte liegt bei 20%. Wird dies nicht beachtet und das Holz trocknet nach der Beplankung, sind Verformungen der Platten und Rissbildungen die Folge. Außerdem besteht die Gefahr von Schimmelpilzbildung im Bereich der Unterkonstruktion.
Das gleiche gilt im übrigen auch für den Ausbau von Dachgeschossen, da Dachstühle in aller Regel ebenfalls Holzkonstruktionen sind. Sollen Gipsplatten auf Beton- oder Mauerwerk als Trockenputz eingesetzt werden, muss der Untergrund ebenfalls entsprechend trocken sein.
2. Sonderfall Winterbau
Wird im Winter gebaut, sollte der Ausbau nur bei Raumtemperaturen von mehr als + 5°C vorgenommen werden.
Schnelles starkes Aufheizen der Räume sollte vermieden werden. Dies kann infolge von Längenänderungen zu Spannungsrissen führen. Aus dem gleichen Grund ist ein direktes Anblasen der Gipskartonflächen mit Heiß- oder Warmluft zu vermeiden. Auch für den Winterbau gilt, dass in jedem Fall für ausreichende Be- und Entlüftung zu sorgen ist.
IV. Phase: Abschluss der Montagearbeiten
Im Anschluss an die Montagearbeiten schließen sich üblicherweise die Spachtelarbeiten an. Auch in dieser Phase ist die ausreichende Belüftung der Baustelle dringend notwendig, denn die Platten müssen zusätzlich aufgenommene Feuchtigkeit wieder an den Raum abgeben. Erst wenn dies geschehen ist, dürfen die Spachtelarbeiten ausgeführt werden. Folge dieses Prozesses der Feuchtigkeitsabgabe nämlich ist eine Längenänderung der Platten, d.h. feuchte Platten sind länger und schrumpfen, sobald sie einen Teil ihrer Feuchtigkeit wieder an den Raum abgeben. Wird dieser Zeitpunkt nicht abgewartet und zu früh verspachtelt, sind Rissbildungen die Folge.
Eine Änderung des Längenvolumens kann auch die Folge von Wärmeeinwirkung sein. Bei der Verspachtelung muss dies z. B. berücksichtigt werden, wenn Heißasphalt als Estrich vorgesehen ist. Die durch den Heißasphalt eintretende Erwärmung führt zu einer Änderung des Längenvolumens. Wurde bereits vorher verspachtelt, reißt alles auf.
Wichtig: Spachtelarbeiten dürfen niemals bei Temperaturen von weniger als +10°C ausgeführt werden. Dies gilt sowohl für die Raum- wie auch auf die Oberflächentemperatur der Platte.
Verarbeitung
Gipskartonplatten werden nicht gesägt, sondern auf das Wunschmaß gebrochen. Hierzu wird zunächst die Bauplatte mit dem Cutter angeritzt und dann an der Schnittstelle über einer Kante gebrochen. Nach dem Bruch wird die rückseitige Kartonseite ebenfalls mit dem Cutter durchtrennt.
Damit das Verspachteln nicht so aufwendig wird, sollten die Bruchkanten gefast werden. Dies bedeutet, dass die Bruchkanten mit dem Cuttermesser leicht angeschrägt werden (ca. 45°), um die Haltbarkeit der Spachtelmasse in den Nähten zu optimieren.
Ebenfalls sollten im Hinblick auf das einfachere Verspachteln bei der Montage die Schrauben in den Gipskartonplatten etwas versenkt werden.

Gipskartonplatten fixieren
Sofern das Ständerwerk errichtet worden ist und alle benötigten Utensilien bereitliegen, kann die eigentliche Verlegearbeit beginnen. Die Gipskartonplatten werden an die Unterkonstruktion aus Metall oder Holzlatten angehalten, mit der Wasserwaage ausgerichtet und mit Schrauben am Untergestell fixiert.
Hierbei ist erneut auf die gewählte Unterkonstruktion zu achten. Schnellbauschrauben für Metallkonstruktionen verfügen nämlich über ein Feingewinde, während Holzschrauben eher ein grobes Gewinde vorweisen. Überstände und Kanten können nach dem Befestigen der Platten mit einem Gipshobel geglättet werden.
Auf Maß werden Gipskartonplatten mit der oben erwähnten Bruchtechnik gebracht. Sofern aber gebogene oder innen liegende Schnitte für Schalter oder Steckdosen erforderlich sind, muss zur Stich-, Hand- oder Lochkreissäge gegriffen werden.
Beim vollflächigen Verlegen von Gipskartonplatten sollte auf das Verlegemuster geachtet werden. Um Kreuzfugen - die später zu Rissen neigen - zu vermeiden, sollten Stirnkanten nebeneinander fixierter Gipskartonplatten mit einem Versatz von mindestens 400 mm fixiert werden, wodurch ein Kürzen der Platten notwendig ist. Im Falle einer zweifachen Beplankung, müssen Längs- und Stirnkante versetzt zur ersten Lage montiert werden. Bei Türen ist wegen der Gefahr der Rissbildung darauf zu achten, dass die Plattenkante nicht direkt auf den Verlauf des Türstocks trifft.
Damit die gesamte Konstruktion auch dem Schallschutz dient, muss die Gesamtkonstruktion aus Unterbau und Beplankung zur Vermeidung von Schallbrücken entkoppelt werden. Deswegen werden die Gipsplatten auch nicht bündig auf Decken, Wände oder Böden gesetzt, sondern ein Abstand von mehreren Millimetern wird eingehalten. Hilfreich sind hierfür Abstandskeile, die unter die Gipskartonplatten geschoben werden können.
Sobald Sie eine Seite der der Unterkonstruktion verkleidet haben, können Sie dahinter eventuell gewünschte Kabel verlegen. Bevor Sie nun auch die Rückwand Rigipsplatten montieren, fügen Sie das Dämm-Material zwischen den idealerweise passenden Abständen der vertikalen Ständerwerkleisten ein.
Material
Üblicherweise werden bei der Herstellung entweder Naturgipse, die im Bergbau gewonnen werden, oder REA-Gipse eingesetzt. Das erklärt auch die regionale Fokussierung der herstellenden Werke an Orten, wo Naturgips vorkommt. Grundsätzlich sind beide Materialien gleichwertig. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass Platten aus REA-Gips etwas leichter sind. Naturgipse eignen sich wesentlich besser zur Herstellung von Sonderanfertigungen, bei denen die Platten gebogen werden müssen, da sie bruchfester sind. Ursache hierfür ist die Anordnung der einzelnen Gipskristalle, die bei Naturgips chaotischer ist als bei REA-Gips.
Zum Verschrauben werden Schnellbauschrauben ( SBS grob für Holz-Unterkonstruktionen, fein für Metall-UK ) verwendet. Diese Schrauben sind phosphatiert ( schwarze Oberflächenbeschichtung ), um chemische Reaktionen mit dem Gips und daraus resultierende Verfärbungen zu vermeiden. Für die Metallprofile eignen sich selbstschneidende Schrauben besser als nur spitze.
Zum Ablängen oder Knicken der standardisierten Stahlblechprofile werden seit einigen Jahren auf der Baustelle Stanzen eingesetzt, die schneller, leiser und sauberer arbeiten als Trennschleifer oder Eisensäge.
Zusätze
Teilweise werden Fasern aus Kunststoff, Glas oder Zellulose in den Gips eingemischt, diese Gipsfaser-Platten sind statisch belastbarer und auch in Feuchträumen zu verwenden
Unterkonstruktion
Wände
Heute werden als Unterkonstruktion meistens Metallprofile verwendet, da sie sich, anders als die früher verwendeten Hölzer, bei Feuchtigkeit nicht verformen. Folgen wie Spannungsrisse in der Verspachtelung der Gipsplatten sowie Brandbeschleunigung können vermieden werden. Das gilt vor allem für Feuchträume oder andere Bereiche mit stärker schwankender Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise Bad, Hauswirtschaftraum, Küche, Garage oder Hauseingänge. Wenn keine größeren Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen zu erwarten sind, kann den teureren Metallprofilen sägeraues Holz vorgezogen werden ( das aber gemäß den meisten gültigen Normen und Verarbeitungsanleitungen der Hersteller nicht zulässig ist ). Mittels Ansetzgips-Binder-Patzen oder -Streifen können Gipsplatten auch direkt auf vorbereitetes Mauerwerk gesetzt werden.
Eine Unterkonstruktion aus Metallprofilen besteht senkrecht aus C-förmigen und waagerecht an Decke und Boden aus U-förmigen verzinkten Stahlblechprofilen in den Breiten 50, 75, 100 ( seltener: 125 und 150 ) mm. Für Türöffnungen sind spezielle Profile mit höherer Materialstärke, sogenannte U-Aussteifungsprofile 2,0 mm, zu verwenden, die über Befestigungswinkel derselben Materialstärke kraftschlüssig mit der sogenannten Rohdecke und dem Rohboden verbunden verwenden; alternativ können Kanthölzer in die C-Profilegestellt werden.
Inzwischen werden auch neuartige I-förmige Holzprofile angeboten, die aus zum Teil kreuzweise verklebten getrockneten Holzlagen bestehen und das Verformungsproblem entschärfen. Aus 50-mm-GK-Ständerwerk und beidseitiger doppelter Beplankung mit 12,5-mm-Platten ergibt sich eine Wand von 100 mm Stärke, bei einfacher Beplankung eine von 75 mm Stärke. Bei zweifacher Beplankung werden die senkrechtstehenden Platten mit einer Breite von 125 cm um 62,5 cm versetzt, die Querstöße sind zueinander um mindestens 40 cm zu versetzen. Dabei muss die erste Schicht nicht unbedingt verspachtelt werden ( nur bei Brandschutz- und Schallschutzanforderungen vorgeschrieben ) . Zur Schalldämmung wird vor dem Befestigen der Profile am Baukörper eine sogenannte Anschlussdichtung meist aus Schaumstoff mit ca. 3,0 mm Stärke auf die U- und das erste und letzte C-Profil ( also die Profile, die an die angrenzenden Bauteile befestigt werden ) aufgeklebt.
Decken
Bei abgehängten Decken sind sogenannte Abhänger üblich, mit denen die verzinkten Stahlblechprofile an der Decke befestigt werden, das sind sogenannte CD-Profile und UD-Profile in 28 mm. Randprofile ( U-Profile ) sorgen für den Anschluss an den Wänden. Für die auf Zug belasteten Abhänger werden grundsätzlich Metalldübel verwendet, da Kunststoffdübel bei einem Brand schmelzen ( die Befestigung der Abhänger mit Kunststoffdübeln ist in den meisten europäischen Ländern normativ nicht zulässig, und es gibt derzeit keinen Produzenten, der Kunststoffdübel für die Montage der Abhänger empfiehlt und freigegeben hat – Stichworte: Weichmacherschwund und Versprödung ) und die Decke dadurch zum Einsturz bringen können. Die Randprofile haben keine tragende Wirkung, dürfen daher auch bei Brandschutzdecken mit Kunststoffdübeln ( Achtung, hier ist unbedingt mit dem Systemgeber Rücksprache zu halten, da eine solche Decke genau nach den vorliegenden Prüfzeugnissen aufgebaut werden muss! ) befestigt werden. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass das erste CD-Profil maximal 100 mm von der Wand entfernt montiert wird.
Neben einer Abhängung mit Metallprofilen ist auch eine etwas aufwendigere und schwerere Abhängung aus sägerauem Holz möglich.
Besonderheit beim Dachgeschossausbau
Bei einem Dachgeschossausbau sollten GK-Platten unter 20 mm Stärke nicht von unten direkt an den hölzernen Sparren befestigt werden. Besser ist es, vor der Montage eine Unterkonstruktion aus Holz oder GK-Profilen zum Ausgleich und zum Schutz vor Rissbildung zu montieren. Wichtig bei dieser Art der Montage ist, die Dampfbremse nicht zu beschädigen.

Abschlussarbeiten
Die Wand, Deckenverkleidung oder Trennwand wurde aus den Gipskartonplatten errichtet, sodass nun die Schraubverbindungen, Fugen sowie Stöße verspachtelt werden können. Bei der Anwendung von Spachtelmasse in Fugen empfiehlt sich die Einbringung von Fugendeckstreifen, die eine Rissbildung verhindern. Für Ecken und Stöße hält der Fachhandel spezielle Abschlussprofile bereit.
Nach dem Durchtrocknen der Spachtelmasse kann dann die Wand oder Rigipskonstruktion abschließend noch einmal leicht geschliffen und entstaubt werden, um eine ebenmäßig glatte und saubere Oberfläche zu gewährleisten.
Erst dann sollte die gesamte Konstruktion mit einer Grundierung behandelt werden, die sich nach den Folgearbeiten wie beispielsweise dem Tapezieren, Streichen oder Verputzen richtet und das Bauwerk vollendet. Entsprechend vorbereitete Flächen aus Rigips können auch mit Fliesen versehen werden.
Rigips schleifen – Wände und Decken
Trockenbau Rigips schleifen mit Exzenterschleifer und Schwingschleifer
Gipskartonplatten und Rigips schleifen ist vergleichbar. Damit ein einfaches und einwandfreies Arbeiten vonstattengehen kann, ist die Grundvoraussetzung das korrekte Verspachteln der Fugen. Hier darf berücksichtigt werden, dass keine Fehler beim Spachteln auftreten dürfen, denn wenn es zu Fehlern kommt, wird dies spätestens beim Schleifen oder beim Anstrich der Wand merken und bereuen. Während der Spachtelarbeit muss die richtige Menge der Spachtelmasse verwendet werden.
Eine der wichtigsten Regeln ist, niemals den Rigips an- oder abzuschleifen.
Es gibt nur wenige mögliche Fehler, die beim Arbeiten an Rigips entstehen könnten. Allerdings sollte man mit Fingerspitzengefühl an diesen arbeiten, denn es darf nicht vergessen werden, dass die Rigipsplatten letzten Endes die Grundlage für das spätere Weiterarbeiten, Tapezieren oder ähnliches bilden.
Die Oberfläche muss daher gleichmäßig bearbeitet werden, sodass sie sich beim Darüberstreichen glatt anfühlt. Daher wird hier auf mögliche Fehler hingewiesen, sodass sie vermieden werden können.
Täler im Fugenbereich schleifen
Es kommt vor, dass die Fugen zu stark geschliffen werden, sodass die Kanten unter der Spachtelmaße wieder zum Vorschein kommen. Zu Beginn kann dies während einer Renovierung noch nicht allzu schlimm angesehen werden, doch nachdem die Wand oder die Decke gestrichen worden ist und das Sonnenlicht ungünstig fällt, sind die einzelnen Platten plötzlich zu sehen.
Es ist daher wichtig, dass die Spachtelfugen eben und flach bearbeitet und dementsprechend verschliffen werden. Es muss ein sauberer Übergang zwischen der weißen Farbe der Spachtelmaße und der grauen Platte im Übergangsbereich entstehen.
Ungenügendes Schleifen der Spachtelmaße
Beim Rigips Schleifen kann es vorkommen, dass die Spachtelmaße trotz des Schleifens noch Kanten und Riefen aufweist. Wenn also nach dem Schleifen noch Unebenheiten zu entdecken sind, müssen diese nach gespachtelt werden. Das Ausschleifen der Riefen und Kanten ist nicht empfehlenswert, da hier das gleiche Problem entstehen würde, wie bei dem fehlerhaften Schleifen von Tälern.
Schleifstaub kann zu Verschmutzungen führen
Beim Schleifen von Rigips entsteht Staub. Dieser Staub der Spachtelmaße ist nicht zu unterschätzen, denn er verteilt sich praktisch überall und das anschließende Reinigen ist eine reine Strapaze. Um die Verschmutzung durch den Schleifstaub zu vermeiden, ist es ratsam, die Wohnmöbel und den zu renovieren Raum abzudecken. Gleichzeitig empfiehlt sich beim Schleifen von Rigips den Staub abzusaugen.
Rigips schleifen ohne Staub
Es ist tatsächlich nicht zu 100 Prozent möglich, Rigips staubfrei zu schleifen. Verwendet man allerdings beim Schleifen von Rigips Schleifgeräte mit Staubabsaugung kann die Verbreitung des Staubes minimiert werden.
Entscheidend für die Vermeidung respektive Minimierung der Staubbildung beim Schleifen der Spachtelmaße ist die Leistung des verwendeten Staubsaugers. Mit einem herkömmlichen und normalen Haushaltssauger ist die Vermeidung des Schleifstaubes nahezu unmöglich. Um die Minimierung oder gar Vermeidung des Staubes beim Rigips Schleifen zu erreichen, ist der Einsatz eines Schleifgerätes mit einer guten Abdichtung zur Schleiffläche sowie eines leistungsstarken Saugers notwendig.
Wenn also mehrere renovierungsbedürftige Bereiche im Hause anstehen, ist es klug, einen sehr guten und leistungsstarken Staubsauger zuzulegen. Hier sollten Sie auf das Zubehör des Baustaubsaugers achten.
Rigips schleifen – das richtige Werkzeug
Es gibt unterschiedliche Werkzeuge, die zum Rigips Schleifen verwendet werden können. Dabei hängt es vor allem von dem verwendeten Schleifgerät ab, ob das Arbeiten zu einer extremen staubigen Angelegenheit wird oder ob ein schnelles und nahezu staubfreies Rigips Schleifen möglich ist. Daher werden hier einige Geräte zum Schleifen von Rigips vorgestellt.
Praktische Handschleifer mit einem Schleifgitter
Das praktischste Gerät zum Rigips Schleifen ist wohl der Handschleifer. Dieser ist vor allem praktisch, wenn nur kleinere Flächen zu bearbeiten sind. Gleichzeitig können auch Nacharbeiten beispielsweise an den Randbereichen mit dem Handschleifer erledigt werden. Auch an den oberen Übergängen kommt man mit dem Gerät sehr gut an.
Das Problem bei einem Handschleifer ist jedoch, dass eine gute Absaugung fehlt, sodass der entstandene Staub der Spachtelmaße nicht abgesaugt wird. Wenn Sie zu einem Handschleifer greifen, achten Sie auf eine stabile Ausführung, sodass Ihnen eine ebene Oberfläche gelingt. Darüber hinaus sollte auch auf die Griffform des Handschleifers geachtet werden. Der Griff sollte ergonomisch sein. Das hat den Vorteil, dass beim Rigips Schleifen die Finger keine Blasen erhalten. Des Weiteren ermüden die Hände während der Arbeit nicht so schnell.
Für den Trockenbau eigenen sich vor allem Schleifgitter. Dank der Gitterstruktur setzt sich der Schleifstaub nicht so heftig im Schleifgitter ab. Sollte das Gitter dennoch mit Staub zugesetzt sein, so kann man diesen einfach ausklopfen. Mit einem herkömmlichen Schleifpapier ist dies nicht möglich, sondern führt nur zu einem erhöhten Verbrauch an Schleifpapier.
Schleifgitter kann man in unterschiedlichen Kategorien von verschiedenen Herstellern erhalten. Es empfiehlt sich aber sowohl Schleifgitter wie auch Handschleifer vom gleichen Hersteller zu besorgen. Dadurch können Sie davon ausgehen, dass das Schleifgitter am Handschleifer
Rigips schleifen mit einem Schwingschleifer und Absaugung
Neben einem Handschleifer kann ein Schwingschleifer mit Absaugung verwendet werden. Einfache Modelle kann man bereits für kleines Geld bekommen. Wenn Sie sich einen zulegen, achten Sie darauf, dass das Gerät einen entsprechenden Anschluss für die Absaugung enthält.
Für den Schwingschleifer sollte ein Schleifpapier mit der Körnung 80 genutzt werden. Nach dem ersten Rigips Schleifen sollte im zweiten Durchgang des Schliffs ein Schleifpapier mit der Körnung 120 genutzt werden. Sie erreichen damit eine wunderbare Oberfläche für das spätere Weiterarbeiten.
Rigips Schleifen mit einem Langhalsschleifer mit Absaugung
Ein Langhalsschleifer, auch als Schleifgiraffe bekannt, ist vor allem für den professionellen Werker im Trockenbau geeignet. Das Schleifgerät ermöglicht das Arbeiten an Wänden und Decken, ohne dass eine Leiter verwendet werden muss.
Der Langhalsschleifer ist in seiner Bauform und der guten Abdichtung um den Schleifteller herum so konstruiert, dass praktisch ein staubfreies Rigips Schleifen möglich ist. Bei der Verwendung des Gerätes sollte auf die Anleitung des Herstellers geachtet werden. Des Weiteren sollte das korrekte Schleifpapier am besten vom selbigen Hersteller genutzt werden.
Fazit
Den Erfolg ihrer Trockenbau- Arbeiten haben Verarbeiter weitgehend selbst in der Hand. Es lohnt sich, bereits im Vorfeld einige Gedanken an den Ausbau zu verwenden, denn durch genaue vorherige Planungen können die Rahmenbedingungen gesteuert und günstig beeinflusst werden. Das A & O für den Erfolg im trockenen Innenausbau ist die ausreichende Lüftung während der gesamten Ausbauperiode.
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Lesen Sie weiter im nächsten Blog - Moderne stilvolle Wandmalerei und wie man sie anwendet.
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